Häufige Diagnosen

Hand und Ellenbogen
Die Daumensattelgelenksarthrose ist eine sehr häufige, schmerzhafte Erkrankung, die den Lebensalltag der Betroffenen deutlich einschränkt und in verschiedenen Stadien verläuft. Im frühen Stadium ist eine konservative Therapie zum Beispiel mit Schienen, Ergotherapie und Infiltrationen hilfreich. Bei einer Infiltration werden entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente gespritzt. Im fortgeschrittenen Stadium ist ein Gelenksersatz sinnvoll. Bereits seit 2016 führen wir routinemässig Gelenksersatzoperationen im Daumen durch und verfügen über entsprechend grosse Expertise und Erfahrung in diesem Bereich. Ist ein Gelenksersatz nicht möglich, kann das Vieleckbein (Handwurzelknochen) entfernt werden.
Die Handgelenksarthrose ist eine komplexe Erkrankung, bei der es verschiedene Behandlungsoptionen gibt. Neben konservativen Therapiemöglichkeiten wie Orthesen (Schienen und Bandagen, die das Handgelenk entlasten und ruhigstellen), Infiltrationen und Ergotherapien gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die verschiedenen Stadien der Arthrose mit Implantaten zu behandeln. Eine innovative Behandlungsform ist die Handgelenksprothese, die wir seit 2022 anbieten.
Ganglien sind flüssigkeitsgefüllte Aussackungen, die von Gelenken oder Sehnenscheiden ausgehen. Falls diese schmerzhaft sind oder kosmetisch stören, können wir diese operativ entfernen.
Der Kahnbeinbruch ist der häufigste Bruch der Handwurzelknochen. Er wird leider häufig übersehen, was zu schwerwiegenden Spätfolgen führen kann. Wichtig ist deshalb, dass die Verletzung rasch erkannt und mit CT- und MRI-Bildgebung genau diagnostiziert wird. In gewissen Fällen ist eine operative Versorgung erforderlich, die auch minimalinvasiv durchgeführt werden kann.
Fingergelenksarthrosen sind schmerzhafte Gelenksveränderungen, die vor allem im Alter auftreten. Wenn mit konservative Massnahmen wie zum Beispiel Gelenksinfiltrationen nicht mehr die gewünschte Schmerzlinderung erreicht wird, ist der Einsatz eines künstlichen Gelenkes sinnvoll. Bei den Grund- und Mittelgelenken kommt eine Silikon- oder CapFlexprothese zum Einsatz. Die Endgelenke werden in der Regel versteift.
Die Beugesehnen gleiten durch Ringbänder, die diese am Knochen stabilisieren. Ist das Ringband zu eng, führt dies zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen der Finger. Mit einer Infiltration, d.h. mit entzündungs- und schmerzhemmenden Medikamenten, die gespritzt werden, oder einer Ringbandspaltung können wir die Beschwerden schnell und effektiv beheben.
Knochenbrüche und deren Begleitverletzungen an der Hand und am Vorderarm werden bei uns interdisziplinär (unfallchirurgisch und handchirurgisch) und komplex versorgt. Neuste Implantate und minimalinvasive Techniken (Arthroskopie, Knopflochchirurgie) sowie eine intensive therapeutische Begleitung nach der Erstversorgung unterstützen den Heilungsprozess.
Bandverletzungen treten isoliert oder als Begleitverletzungen bei Knochenbrüchen auf. Sie führen häufig zu Instabilität und Kraftverlust an der Extremität und sind ein Risikofaktor für eine spätere Arthrose. Eine genaue Diagnosestellung ist ebenso entscheidend wie eine zeitnahe und qualitativ hochwertige Versorgung. Dazu gehören sowohl moderne Operationsverfahren als auch eine begleitende Ergotherapie.
Eine Nervenverletzung wird durch eine Verletzung, eine Entzündung, eine Infektion oder durch Druck (Kompression) verursacht. Betroffene spüren Schmerzen, Taubheit, Kribbeln oder Schwäche im betroffenen Bereich. Die Behandlung einer Nervenverletzung ist abhängig von der Ursache und kann eine Operation, Medikamente, Physiotherapie oder andere Massnahmen umfassen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung trägt dazu bei, weitere Schäden zu verhindern und die Genesung zu beschleunigen.
Engpasssyndrome – das Karpaltunnelsyndrom und Sulcus ulnaris-Syndrom zählen zu den häufigsten Formen – werden durch verschiedene Faktoren verursacht, beispielsweise durch Verletzungen, Entzündungen, wiederholte Bewegungen oder ungünstige Körperhaltung. Taubheitsgefühl und Kribbeln sowie Schmerzen und Muskelschwächen sind mögliche Beschwerden. Die Behandlung reicht bei uns von der Physiotherapie über das Schmerzmanagement bis hin zum chirurgischen Eingriff.
Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigstes Kompressionssyndrom. Im fortgeschrittenen Stadium empfehlen wir die Spaltung des Karpalkanals als kurzen ambulanten Eingriff.
Die Dupuytrenkontraktur ist eine Erkrankung der Hand bei der sich Bindegewebe in der Handfläche und den Fingern verdickt sowie verkürzt und dadurch zum Funktionsverlust der Hand führen kann. Die Erkrankung macht sich mit Knoten und Strängen in der Handfläche und den Fingern bemerkbar. Betroffene haben Schwierigkeiten beim Strecken und Beugen der Hand und der Finger. Bei Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen kann ein chirurgischer Eingriff helfen.
Ein sogenannter Tennis- und Golferarm entsteht durch eine wiederholte starke Belastung der Unterarmmuskulatur. Typische Symptome sind Schmerzen am Ellbogen sowie Schwierigkeiten bei der Greifbewegung mit der Hand. In den meisten Fällen behandeln wir den Tennis- und Golferarm konservativ mit Physiotherapie, Stosswellenbehandlung sowie Infiltrationen mit Kortison oder Eigenblut. Da die Therapie oft mehrere Monate dauert, ist Geduld gefragt. Falls konservative Massnahmen nicht zur Schmerzfreiheit führen, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.
Handchirurgische Verletzungen sind häufig und machen zirka 30 Prozent der chirurgischen Notfallpatient:innen am GZF aus. Von der einfachen Wundversorgung bis zu komplexen Verletzungen unter Einbezug von Haut, Nerven, Sehnen und Knochen bieten wir das komplette Versorgungsspektrum an. Modernste Instrumente (Mikroskop, Arthroskopie, Mikroinstrumente) und Operationsverfahren sowie eine kompetente ergotherapeutische Nachbehandlung ermöglichen eine rasche Genesung.

Schulter
Eine gebrochene Schulter (Humerusfraktur) ist ein Bruch des Oberarmknochens, der mit dem Schultergelenk verbunden ist. Ältere Menschen sind häufiger betroffen. Ist der Bruch nicht oder nur kaum verschoben, behandeln wir diesen in der Regel konservativ. Handelt es sich um einen verschobenen Bruch mit mehreren Fragmenten, operieren wir diesen und die Knochen werden mit Metallplatten oder -schrauben fixiert. Bei älteren Patient:innen und Trümmerbrüchen kann auch eine Schulterprothese eine Option sein.
Bei der Kalkschulter (Tendinitis calcarea) kommt es zu einer Kalkansammlung in der Schulter. Diese führt zu plötzlich auftretenden starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Häufig behandeln wir die Schmerzen mit konservativen Therapiemethoden, das heisst ohne Operation. Ultraschall-, Stosswellen- und Physiotherapie sind mögliche Behandlungsweisen. Zusätzlich können wir die Schmerzen mit einer therapeutischen Infiltration in den Schleimbeutel wirksam bekämpfen. Bei einer Infiltration werden entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente gespritzt. Klingen die Beschwerden trotz der Behandlung über längere Zeit nicht ab, bieten wir eine arthroskopische Operation mit minimalinvasiver Technik an. Eine Arthroskopie ist eine gelenkserhaltende Operation, die auch Gelenkspiegelung genannt wird.
Ein Sehnenriss an der Schulter wird durch Abnutzung, Belastungen oder Verletzungen verursacht. Das Risiko, einen Riss (Ruptur) zu erleiden, steigt mit zunehmendem Alter. Ungefähr fünf bis zehn Prozent der Rupturen treten akut auf, bei 80 bis 90 Prozent handelt es sich um einen degenerativen, schleichenden Prozess, der zu Schmerzen führt. Ein Sehnenriss kann konservativ behandelt werden, häufig ist jedoch eine Operation notwendig. Die Operation führen wir mehrheitlich arthroskopisch, das heisst gelenkserhaltend und minimalinvasiv durch. In seltenen Fällen rekonstruieren wir die Sehne in Mini-open-Technik. Die Mini-open-Technik beschreibt ein operatives Vorgehen, bei dem nur ein sehr kleiner Hautschnitt gemacht und der Riss genäht wird.
Ein Schlüsselbeinbruch ist eine relativ häufige Verletzung infolge eines Sturzes, zum Beispiel mit dem Fahrrad oder beim Skifahren sowie aufgrund eines Autounfalls. Den Schlüsselbeinbruch behandeln wir meist konservativ. Ist der Bruch jedoch stark verschoben, stabilisieren wir diesen durch eine Operation mit einer Metalplatte.
Wenn wir uns bei einem Sturz abstützen wollen, kann die Schulter auskugeln. Eine Schulterluxation ist sehr schmerzhaft und der Arm lässt sich praktisch nicht mehr bewegen. Wichtig ist, das ausgekugelte Schultergelenk möglichst rasch wieder einzurenken, zu reponieren. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Mit einer ausgekugelten Schulter suchen Sie am besten ein Spital auf und lassen das ausgekugelte Schultergelenk durch eine Fachperson einrenken. Je nach Alter und sportlicher Aktivität der Patient:innen führen wir eine stabilisierende Operation durch.
Das AC-Gelenk (Akromioklavikulargelenk) ist der höchste Punkt der Schulter. Die Verletzung des AC-Gelenks zählt zu den typischen Sportverletzungen und wird anhand einer medizinischen Klassifikation nach Rockwood in sechs Schweregrade eingeteilt. Je nach Schweregrad behandeln wir die AC-Gelenk Sprengung entsprechend.
Die Frozen Shoulder beginnt für die meisten Betroffenen unvermittelt mit plötzlich auftretenden Schmerzen bei alltäglichen Bewegungen, zum Beispiel beim Strecken, um etwas aus einem hohen Schrank zu nehmen oder beim Föhnen der Haare. Die Schulterschmerzen treten in der Folge regelmässiger auf, die schmerzhafte Schulter «friert ein» und wird unbeweglich. Da die Erkrankung in verschiedenen Stadien verläuft, passen wir die Behandlung mit Schmerzmittel und Physiotherapie je nach Stadium an. Selten ist eine Operation nötig.
Bei schwerer Arthrose des Schultergelenkes gibt es, wie bei anderen Gelenken auch, die Möglichkeit, das Schultergelenk durch ein künstliches Gelenk zu ersetzen. Ein solches ist dann sinnvoll, wenn die Schulterarthrose oder die Schädigung des Schultergelenks so stark fortgeschritten sind, dass konservative Therapien und gelenkerhaltende Operationen erfolglos blieben. Den richtigen Operationszeitpunkt legen wir individuell mit den Betroffenen fest.

Wirbelsäule
Ein Bandscheibenvorfall entsteht, wenn sich der weiche Kern einer Bandscheibe durch einen Riss im äusseren Faserring nach aussen drückt. Dabei kann er auf umliegende Nervenstrukturen treffen und Beschwerden wie Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche in Armen und Beinen verursachen. Schätzungen zufolge erleben bis zu 20 Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens einen Bandscheibenvorfall.
Typische Symptome sind:
- Lokale Rückenschmerzen
- Ausstrahlende Schmerzen in die Beine (Ischias) oder die Arme
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln
- Muskelschwäche in Armen oder Beinen
Die Behandlung kann konservativ oder operativ erfolgen – abhängig von der Ausprägung der Beschwerden.
Konservative Therapie:
Dazu zählen Physiotherapie, medikamentöse Schmerzbehandlung, gezielte Übungen im Rahmen einer Rückenschule sowie gegebenenfalls Injektionen. In vielen Fällen lassen sich die Symptome durch diese Massnahmen deutlich lindern, sodass eine Operation vermieden werden kann.
Operative Therapie:
Wenn konservative Ansätze nicht ausreichen oder die Beschwerden stark ausgeprägt sind, kann eine Operation sinnvoll sein. Ziel ist es, den Druck auf die betroffenen Nerven zu verringern – meist durch die Entfernung des vorgefallenen Bandscheibenmaterials.
Bei einer Spinalkanalstenose kommt es zu einer Verengung des Wirbelkanals – jenem Raum, durch den das Rückenmark und die Nerven verlaufen. Diese Einengung kann durch altersbedingte Veränderungen, knöcherne Auswüchse oder Verletzungen entstehen und führt typischerweise zu Beschwerden, die sich beim Gehen oder längeren Stehen verstärken.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Schmerzen im unteren Rücken
- Ausstrahlende Schmerzen in die Beine oder Arme
- Krämpfe und Schwäche
- Einschränkung der Beweglichkeit
Die Spinalkanalstenose kann sowohl konservativ als auch operative behandelt werden – abhängig von der individuellen Situation.
Konservative Therapie:
Zu Beginn kann eine Kombination aus Physiotherapie, medikamentöser Schmerzbehandlung und gezielter Bewegungstherapie hilfreich sein. Auch eine Anpassung des Lebensstils – etwa durch ergonomisches Verhalten im Alltag – trägt oft zur Linderung der Beschwerden bei.
Operative Therapie:
Wenn die konservativen Massnahmen nicht ausreichen oder die Symptome stark ausgeprägt sind, kann eine Operation sinnvoll sein. Ziel ist es, den Druck auf das Rückenmark oder die Nerven zu verringern – meist durch eine chirurgische Erweiterung des Spinalkanals.
Die Behandlung traumatischer Wirbelbrüche erfordert besondere Expertise – denn es handelt sich oft um komplexe Verletzungen, die eine präzise Diagnostik und individuell abgestimmte Therapie benötigen. Unsere spezialisierten Ärzt:innen kümmern sich umfassend um unfallbedingte Verletzungen und Erkrankungen der Wirbelsäule.
Dabei setzen wir auf modernste Medizintechnik und eine leistungsfähige Infrastruktur: Hochauflösende Bildgebung, Operationsmikroskope und minimal-invasive Verfahren ermöglichen eine exakte Diagnose und schonende Behandlung. Bei Bedarf kommen computernavigierte Systeme zum Einsatz – etwa bei komplexen Revisionseingriffen oder der Implantation von Wirbelsäulenimplantaten. Unser Ziel: Eine sichere, wirksame und möglichst schonende Versorgung – individuell abgestimmt auf Ihre Situation.
Tumore und Metastasen an der Wirbelsäule stellen eine besonders herausfordernde und komplexe medizinische Situation dar. Diese Erkrankungen sind nicht nur mit starken Schmerzen verbunden, sondern können auch gravierende Folgeerscheinungen wie Instabilitäten der Wirbelsäule, Frakturen sowie tumorbedingte Lähmungen oder sogar Querschnittslähmungen zur Folge haben. All dies geschieht häufig in einer belastenden Phase, in der Patient:innen bereits mit den Auswirkungen einer Tumorerkrankung kämpfen, was sowohl die physische als auch die psychische Verfassung stark belastet.
Die Behandlung von Wirbelsäulentumoren und metastatischen Erkrankungen ist oft mit einem multidimensionalen Ansatz verbunden, der die Schmerzkontrolle, die Stabilisierung der Wirbelsäule und gegebenenfalls radikale chirurgische Eingriffe umfasst, um den Zustand der Patient:innen zu verbessern oder zu stabilisieren. Die präzise Planung und Durchführung dieser Eingriffe sind entscheidend, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Durch regelmässige Fallbesprechungen und eine kooperative Planung stellen wir sicher, dass die Patient:innen die bestmögliche Versorgung erhalten. Unsere Hauptpriorität ist es, die Patient:innen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen die bestmögliche medizinische Betreuung zukommen zu lassen. Komplexe Fälle werden mit Kolleg:innen im Rahmen eines «Spineboards» besprochen und das erfolgsversprechendste Vorgehen wird abgestimmt. In diesen «Spineboards» sind u.a. Kolleg:innen des Universitätsspitals Basel und des Kantonsspitals Aarau vertreten.
Infektionen und Entzündungen der Wirbelsäule sind ernstzunehmende Erkrankungen, welche die Gesundheit und Lebensqualität der Patient:innen erheblich beeinträchtigen können. Zu den häufigsten entzündlichen Erkrankungen zählen die Spondylitis und die Spondylodiszitis.
Spondylitis
Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Wirbelkörper, verursacht durch Bakterien, Pilze oder Parasiten. Auch im Rahmen von Autoimmunerkrankungen – wie der Spondylitis ankylosans – kann es zu entzündlichen Prozessen kommen. Die Folge sind oft anhaltende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
Spondylodiszitis
Diese Erkrankung betrifft die Bandscheiben und angrenzenden Wirbelkörper. Sie entsteht meist durch bakterielle Infektionen und verursacht ähnliche Beschwerden wie die Spondylitis – jedoch mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt Infektionen, die nach operativen Eingriffen an der Wirbelsäule auftreten. Diese sogenannten postoperativen Infektionen stellen eine medizinische Herausforderung dar und erfordern eine intensive Betreuung. Die Behandlung erfolgt durch ein spezialisiertes Team aus Infektiolog:innen und Wirbelsäulenchirurg:innen, das gemeinsam eine präzise Diagnostik und ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept entwickelt.
Die Deformitätenchirurgie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von erworbenen Fehlstellungen der Wirbelsäule. Solche Deformitäten können durch degenerative Veränderungen, Entzündungen, Frakturen oder Tumorerkrankungen entstehen und erfordern einen spezialisierten, individuell abgestimmten Behandlungsansatz.
Ursachen für erworbene Deformitäten:
- Degenerative Veränderungen: Altersbedingte Abnutzungen der Wirbelsäule können zu Fehlhaltungen und schmerzhaften Bewegungseinschränkungen führen.
- Entzündliche Erkrankungen: Chronische Entzündungen wie Spondylitis oder rheumatoide Arthritis können die Wirbelkörper und umliegenden Strukturen schädigen.
- Frakturen und Tumoren: Verletzungen oder tumorbedingte Veränderungen können die Stabilität der Wirbelsäule beeinträchtigen und Fehlstellungen verursachen.
Die chirurgische Korrektur solcher Deformitäten ist oft komplex und erfordert ausgedehnte knöcherne Eingriffe. Ziel ist es, die Stabilität und Funktion der Wirbelsäule wiederherzustellen und die Lebensqualität der Patient:innen nachhaltig zu verbessern.
Unsere Behandlungen basieren auf:
- einer sorgfältigen präoperativen Planung,
- hochwertigen Implantaten,
- präziser Operationstechnik
- und einer gezielten Nachbehandlung.
Ein tiefes biomechanisches und orthopädisches Verständnis ist dabei essenziell, um auch anspruchsvolle Eingriffe sicher und erfolgreich durchzuführen.
Die Behandlung von Osteoporose umfasst sowohl vorbeugende als auch therapeutische Massnahmen. Ziel ist es, die Knochendichte zu verbessern, das Risiko für Frakturen zu senken und die Lebensqualität der Patient:innen nachhaltig zu erhöhen.
Therapiebausteine:
- Medikamentöse Behandlung: Zum Einsatz kommen unter anderem Bisphosphonate, Hormonersatztherapien und selektive Estrogenrezeptormodulatoren (SERMs), die den Knochenstoffwechsel positiv beeinflussen.
- Ernährung: Eine kalzium- und vitamin-D-reiche Ernährung unterstützt die Knochengesundheit und trägt zur Stabilisierung bei.
- Bewegung: Regelmässige körperliche Aktivität – insbesondere Kraft- und Gleichgewichtstraining – stärkt die Muskulatur und reduziert das Sturzrisiko.
- Sturzprävention: Anpassungen im Wohnumfeld sowie gezielte physiotherapeutische Massnahmen helfen, Unfälle zu vermeiden.
Osteoporotische Frakturen an der Wirbelsäule und dem Becken
Unser spezialisiertes Wirbelsäulenteam behandelt osteoporotische Frakturen sowohl konservativ als auch operativ – individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse der Patient:innen.
Konservative Therapie:
Diese umfasst Schmerzbehandlung, Physiotherapie und die Versorgung mit passgenauen Orthesen, um die Heilung zu fördern und die Mobilität zu erhalten.
Operative Therapie:
In schwerwiegenden Fällen, in denen konservative Massnahmen nicht ausreichen, kommen operative Verfahren zum Einsatz. Besonders bewährt haben sich minimal-invasive Techniken wie die Vertebroplastie oder Kyphoplastie. Bei Bedarf werden auch stabilisierende Wirbelversteifungen durchgeführt.
Unser Ziel: Die Knochengesundheit stärken, Frakturen wirksam behandeln und unseren Patient:innen eine Rückkehr zu einem aktiven und möglichst schmerzfreien Alltag ermöglichen.
Die interventionelle Schmerztherapie ist ein wirkungsvolles Verfahren zur gezielten Diagnose und Behandlung von Schmerzen – insbesondere bei Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule. Dabei kommen moderne Techniken zum Einsatz, mit denen Medikamente präzise in die betroffenen Schmerzregionen injiziert werden können.
Zu Beginn erfolgt eine ausführliche Anamnese sowie spezifische Untersuchungen, um die schmerzverursachenden Strukturen genau zu lokalisieren. Mithilfe bildgebender Verfahren wie Fluoroskopie oder CT können entzündungshemmende Medikamente oder Lokalanästhetika direkt an die betroffenen Stellen verabreicht werden – punktgenau und effektiv.
Vorteile der interventionellen Schmerztherapie:
- Gezielte Diagnostik: Die präzise Injektion ermöglicht nicht nur eine wirksame Schmerzbehandlung, sondern liefert auch wertvolle Hinweise zur Ursache der Beschwerden.
- Schmerzlinderung ohne Operation: In vielen Fällen kann durch diese Methode eine deutliche Besserung erzielt werden – ganz ohne chirurgischen Eingriff.
- Behandlung aller Bereiche der Wirbelsäule: Unser Team bietet interventionelle Schmerztherapie für die Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule an. Dank moderner Bildgebung erfolgt die Behandlung sicher und exakt.
Unser Ziel ist es, Schmerzen gezielt zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Patient:innen eine möglichst schonende Therapieoption zu bieten.
In unserer Wirbelsäulenabteilung bieten wir spezialisierte Leistungen im Bereich der Revisionschirurgie an. Doch was bedeutet das genau? Die Revisionschirurgie kommt dann zum Einsatz, wenn sich der Gesundheitszustand nach einer früheren Operation nicht wie erhofft verbessert hat – etwa durch Komplikationen oder neu auftretende Beschwerden. Solche Eingriffe erfordern besondere Sorgfalt, da Patient:innen oft bereits mehrere Operationen hinter sich haben. Eine einfühlsame und fachkundige Betreuung ist hier besonders wichtig. Unser interdisziplinäres Team bringt vielfältige Expertise mit und berücksichtigt alle relevanten medizinischen, funktionellen und persönlichen Aspekte, um gemeinsam die bestmögliche Lösung zu finden. Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit einer fundierten Zweitmeinung an. Dies hilft Patient:innen, ihre Situation besser zu verstehen, verschiedene Therapieoptionen abzuwägen und Vertrauen in die bevorstehenden Behandlungsschritte zu gewinnen.

Fuss und Sprunggelenk
Fuss und Sprunggelenk werden von sechs grossen Hauptsehnen bewegt, die ihren Ursprung am Unterschenkel haben. Diese Sehnen können durch Verletzungen akut reissen (zum Beispiel Achillessehnenriss), aber auch durch eine länger anhaltende Überbelastung ausfallen. Die Folgen sind akute Bewegungsunfähigkeit und Schmerzen. Wenn die Sehnen langfristig ausfallen, kommt es zu einer Fehlstellung des Fusses, die zu einer Gehunfähigkeit führen kann. Entzündungen von grossen Sehnen behandeln wir konservativ, das heisst ohne Operation. Frische Sehnenrisse zum Beispiel nach einem Sportunfall werden meist operiert, um so die Sehnenfunktion schnellstmöglich wiederherzustellen. Bei langwierigen Abnutzungen ist eine Sehnenreparatur oft nicht mehr möglich. In diesem Fall können Sehnenersatzoperationen oder Korrekturen der Fehlstellungen die Gehfunktion wiederherstellen.
Bänder sind kräftige Strukturen, die Gelenke überbrücken und sowohl Stabilität als auch Bewegung ermöglichen. Diese Strukturen können verletzungsbedingt akut überdehnen oder zerreissen. Die meisten dieser Verletzungen heilen unter korrekter Therapie innerhalb von einigen Wochen wieder vollständig aus. Anschliessend werden die Bänder mit Physiotherapie gestärkt. Bei rund 10 Prozent der Bänderrisse bleiben die Bänder jedoch instabil. Damit Patient:innen den Fuss wieder normal belasten können, werden sie in diesen Fällen operiert.
Schmerzen im Fussballen oder die eingesteifte grosse Zehe zählen zu den häufigsten Problemen am Fuss. Mit konservativen Massnahmen können wir im Anfangsstadium die Beschwerden lindern. In fortgeschrittenen Stadien kann eine Operation die bessere Lösung sein. Wir besprechen mit den Betroffenen jeweils, was individuell die beste Behandlungsmöglichkeit ist. In den allermeisten Fällen können sie ab dem ersten Tag nach der Operation, teilweise mit Einschränkungen, wieder laufen. Die Heilungszeit beträgt in der Regel sechs Wochen.
Begleitend zur Fehlstellung der grossen Zehe treten auch Fehlstellungen der anderen Zehen auf. Die Fehlstellungen sind nicht nur kosmetisch störend, sie erschweren das Tragen von Schuhen und schränken Betroffene stark ein. Auch für diese Zehenfehlstellungen bieten wir verschiedene Behandlungsmöglichkeiten sowohl konservativ als auch operativ (Silikonpolster, orthopädische Einlage oder Umstellungsoperation) an. Vorfussschmerzen ohne Fehlstellungen haben ganz unterschiedliche Ursachen, die wir entsprechend individuell behandeln.
Neben dem Fersensporn, der meistens die Folge einer Faszienverkürzung (Verkürzung der Bindegewebsstrukturen) ist, kann auch eine Muskelverkürzung oder eine Einengung verschiedener Nerven der Grund für die Fersenschmerzen sein. Meist behandeln wir Fersenschmerzen konservativ. Operationen sind die Ausnahme.
Der Fuss besteht aus 26 Knochen, 33 Gelenken und über 100 Bändern. Diese können einzeln oder in Kombination brechen, auskugeln oder zerreissen. Die Behandlung ist abhängig von der Verletzung und reicht von Ruhigstellung über Physiotherapie bis hin zu komplexen operativen Eingriffen. Ziel ist es immer, dass sich Betroffene nach der Behandlung, wenn möglich, wieder so bewegen können wie vor der Verletzung.
Wenn die Abnutzung eines oder mehrerer Gelenke stark fortgeschritten ist, ist die Mobilität und schliesslich die Funktion des Gelenks eingeschränkt. Es gibt Gelenke, deren Bewegungsfähigkeit unbedingt erhalten werden müssen. Andere Gelenke hingegen können ohne relevante Funktionseinbusse oder Gehbehinderung versteift werden. Deswegen sind die Therapieformen vielfältig und wir passen diese immer individuell an. Bei einer Abnutzung des oberen Sprunggelenks bieten wir verschiedene Therapiemöglichkeiten: Spezielle Einlagen, Säuberung bzw. Reinigung des Gelenks von Anteilen, welche die Gelenkfunktion stören (minimalinvasive Gelenktoilette), Operation, Knorpelbehandlung, Veränderung der Beinachse, Versteifung des Gelenkes oder künstlicher Gelenkersatz.
Schwere Deformitäten des Fusses führen zu Fehlstellungen, dauerhaften Schmerzen und grossen Problemen beim Tragen von Schuhen. Ziel der Behandlung ist, dass Betroffene ihren Fuss wieder belasten und mit der ganzen Fusssohle auf dem Boden stehen können. Dadurch können andere Gelenke wie Knie, Hüfte und Wirbelsäule vor übermässigem Verschleiss geschützt werden.
Neuropathie umschreibt den Verlust der Gefühlsfähigkeit am Fuss. Betroffen sind meist Patient:innen mit einem langjährigen Diabetes mellitus. Auch eine Chemotherapie kann dazu führen, dass Betroffene an den Füssen nichts mehr spüren. Patient:innen haben zunächst das Gefühl, auf Watte zu laufen, bevor sie das Gefühl für die Fusssohle vollkommen verlieren. In der Folge werden Verletzungen oder zum Beispiel Steine im Schuh nicht bemerkt und es können Druckstellen, chronische Wunden oder ausgedehnte Infektionen entstehen. Das Fussskelett kann unbemerkt durchbrechen. Die Behandlung erfordert sehr viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Geduld. Da Betroffene den Schmerz nicht spüren, können sie teilweise nicht sofort nachvollziehen, warum eine Behandlung notwendig ist. Die Behandlung erfolgt bei uns meist in Zusammenarbeit mit den Expert:innen des Wundambulatoriums und der Diabetologie.

Hüfte
Eine Hüftgelenksarthrose verursacht Schmerzen beim Anlaufen, schränkt bei alltäglichen Tätigkeiten, wie zum Beispiel Socken anziehen oder Schuhe binden, ein, erschwert das Gehen und führt schliesslich zu einer verminderten Lebensqualität. Wir informieren und beraten Betroffene über verschiedene Therapieoptionen von konservativ, über operativ bis hin zum Hüftgelenksersatz und suchen gemeinsam nach der individuell bestmöglichen Behandlung.
Wenn die Hüfte bei manchen Bewegungen zwickt und schmerzt, ist dafür oft ein biomechanisches Problem des Hüftgelenks verantwortlich, bei welchem die Gelenkspartner «Kugel» und «Pfanne» nicht perfekt zueinander passen. Bereits in jungen Jahren kann es zu Beschwerden kommen. Schon bevor eine Arthrose besteht, können Therapien und operative Eingriffe hilfreich sein.
Brüche im Bereich der Hüften und des Beckens sind oft ein folgenschweres Ereignis und müssen meist zeitnah operiert werden. Wir betreuen und begleiten Sie durch alle Phasen von der Operation, über die Genesung bis hin zur Rehabilitation.
Wenn konservative Therapien ausgeschöpft, der individuelle Leidensdruck sehr gross, die Beweglichkeit stark reduziert und die Lebensqualität insgesamt stark beeinträchtigt sind, prüfen wir in enger Absprache mit den Betroffenen den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks. Modernste Methoden und Implantate ermöglichen, das Hüftgelenk wiederherzustellen. Der Hüftgelenksersatz gilt als die Operation des Jahrhunderts. Über 85 Prozent der Hüftgelenksprothesen halten heute länger als 25 Jahre.

Knie
Eine Kniearthrose entsteht durch eine starke Abnutzung der Gelenksflächen nach einem Unfall oder durch Verschleiss sowie Alterung. In gewissen Fällen können die Schmerzen und die eingeschränkte Beweglichkeit mit einer konservativen Therapie deutlich verbessert werden. Physiotherapie oder eine Infiltrationstherapie mit Hyaluron, Eigenblut oder Kortison sind mögliche Therapieoptionen.
Vordere und / oder hintere Kreuzbandverletzungen sind meist die Folge eines Sportunfalls und führen zu einer Instabilität des Kniegelenkes. Je nach Alter, sportlichen Ambitionen und Begleitverletzungen wird das Kreuzband mittels Eigentransplantat arthroskopisch stabilisiert. Isolierte Kreuzbandverletzungen behandeln wir häufig mit Physiotherapie und einem intensiven Muskelaufbau.
Seitenbandverletzungen treten häufig in Kombination mit Kreuzband- und Meniskusverletzungen auf. Die Innenseite behandeln wir meist konservativ, die Aussenseite operativ.
Verletzungen des Meniskus äussern sich durch einen stechenden Schmerz im Alltag. In einem ersten Schritt klären wir, ob es sich um eine akute Verletzung oder um alters- und verschleissbedingte Schäden am Meniskus handelt. Im zweiten Fall sprechen wir auch von degenerativen Meniskusläsionen. Mit arthroskopischer Technik können wir gewisse, konservativ ausbehandelte Läsionen mit grossem Erfolg beheben.
Je nach Grösse der Läsion wird das Therapieverfahren bei einem Knorpelschaden angepasst. Hierzu zählen die arthroskopische Mikrofrakturierung sowie verschiedenste Arten von Knorpelzüchtung, respektive Implantaten. Das arthroskopische Verfahren der Mikrofrakturierung zielt darauf ab, im betroffenen Gelenk die Bildung von Knorpelersatzgewebe anzuregen.
Bei traumatischen Brüchen muss der Streckapparat meist operativ behandelt werden. Wenn Degenerationen und Arthrosen nicht auf die konservative Therapie ansprechen, kann auch ein Kniescheiben-Oberschenkel-Ersatz eingesetzt werden.
Bei einer fortgeschrittenen Arthrose mit andauernden und sich verstärkenden Schmerzen, beschränkter Mobilität und stetigem Leidensdruck, ist die Lebensqualität der Betroffenen stark eingeschränkt. Mit einem künstlichen Kniegelenk kann die Lebensqualität verbessert werden. Die Entwicklung der Knieprothetik hat sich in den letzten 30 Jahren Schritt für Schritt weiterentwickelt. Bessere Prothesen kombiniert mit modernen Operationstechniken erleichtern es den Operateur:innen, die anatomische Situation optimal zu rekonstruieren. Die neuen Trends gehen heute noch weiter in Richtung personalisierte Prothese. Für jede Patientin und jeden Patienten wird individuell eine Prothese gefertigt, um so eine bestmögliche anatomische Rekonstruktion des Kniegelenkes zu erreichen.