Plagen Sie Rückenschmerzen oder haben Sie Probleme mit der Wirbelsäule und Sie wissen nicht, was dahintersteckt? Neben der körperlichen Untersuchung und der Röntgendiagnostik klären unsere Fachärzt:innen in einem ausführlichen Gespräch Ihre persönliche Krankengeschichte und stimmen die Behandlung individuell ab. Ziel ist es, Ihre Schmerzen zu lindern, Ihre Beweglichkeit zu verbessern und Sie auf dem Weg zu wieder mehr Lebensqualität zu begleiten.

Leistungsspektrum:

  • Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule: Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose
  • Versorgung traumatischer Wirbelbrüche
  • Revisionschirurgie und Zweitmeinung
  • Tumore und Metastasen an der Wirbelsäule
  • Infektionen, Entzündungen und Rheuma an der Wirbelsäule
  • Deformitätenchirurgie
  • Osteoporose
  • Interventionelle Schmerztherapie
Schmerzen an der Wirbelsäule

Gut zu wissen

Wussten Sie, dass Rückenschmerzen häufig durch altersbedingte Veränderungen der Wirbelsäule entstehen?

Im Laufe des Lebens nutzen sich Bandscheiben, Wirbelgelenke und Bänder ab – ein natürlicher Prozess, der bei vielen Menschen zu Beschwerden führt. Besonders betroffen sind die Lenden- und Halswirbelsäule, da sie täglich stark beansprucht werden. Die Folge: Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder ein Gefühl von Steifheit.
Interessant ist: Nicht immer lassen sich die Ursachen auf Röntgen- oder MRI-Bildern eindeutig erkennen. Deshalb ist ein ausführliches Gespräch mit Ihnen besonders wichtig. Wir möchten wissen: Wie fühlen sich Ihre Beschwerden an? Wann treten sie auf? Gibt es Belastungen im Alltag, die eine Rolle spielen? Eine sorgfältige körperliche Untersuchung ergänzt das Bild: Wie beweglich sind Ihre Gelenke? Gibt es muskuläre Verspannungen oder neurologische Auffälligkeiten? All diese Informationen helfen uns, Ihre Situation ganzheitlich zu verstehen und gemeinsam die passende Behandlung zu finden – individuell und wirkungsvoll.

Unsere Fachspezialist:innen
Wirbelsäule

Dr. med. Johann-Sebastian Kunst

Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie
Leitender Arzt
Teamleiter Wirbelsäule

Porträt von Dr. med. Gernot Lehmann

Dr. med. Gernot Lehmann

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Leitender Arzt
Teamleiter Wirbelsäule

Porträt von Dr. med. Helen Bumann

Dr. med. Helen Bumann

Fachärztin für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates
Oberärztin

Häufige Diagnosen

Ein Bandscheibenvorfall entsteht, wenn sich der weiche Kern einer Bandscheibe durch einen Riss im äusseren Faserring nach aussen drückt. Dabei kann er auf umliegende Nervenstrukturen treffen und Beschwerden wie Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche in Armen und Beinen verursachen. Schätzungen zufolge erleben bis zu 20 Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens einen Bandscheibenvorfall.

Typische Symptome sind:

  • Lokale Rückenschmerzen
  • Ausstrahlende Schmerzen in die Beine (Ischias) oder die Arme
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln
  • Muskelschwäche in Armen oder Beinen

Die Behandlung kann konservativ oder operativ erfolgen – abhängig von der Ausprägung der Beschwerden. 

Konservative Therapie:
Dazu zählen Physiotherapie, medikamentöse Schmerzbehandlung, gezielte Übungen im Rahmen einer Rückenschule sowie gegebenenfalls Injektionen. In vielen Fällen lassen sich die Symptome durch diese Massnahmen deutlich lindern, sodass eine Operation vermieden werden kann.

Operative Therapie:
Wenn konservative Ansätze nicht ausreichen oder die Beschwerden stark ausgeprägt sind, kann eine Operation sinnvoll sein. Ziel ist es, den Druck auf die betroffenen Nerven zu verringern – meist durch die Entfernung des vorgefallenen Bandscheibenmaterials.

Bei einer Spinalkanalstenose kommt es zu einer Verengung des Wirbelkanals – jenem Raum, durch den das Rückenmark und die Nerven verlaufen. Diese Einengung kann durch altersbedingte Veränderungen, knöcherne Auswüchse oder Verletzungen entstehen und führt typischerweise zu Beschwerden, die sich beim Gehen oder längeren Stehen verstärken.

Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Schmerzen im unteren Rücken
  • Ausstrahlende Schmerzen in die Beine oder Arme
  • Krämpfe und Schwäche 
  • Einschränkung der Beweglichkeit

Die Spinalkanalstenose kann sowohl konservativ als auch operative behandelt werden – abhängig von der individuellen Situation. 

Konservative Therapie:
Zu Beginn kann eine Kombination aus Physiotherapie, medikamentöser Schmerzbehandlung und gezielter Bewegungstherapie hilfreich sein. Auch eine Anpassung des Lebensstils – etwa durch ergonomisches Verhalten im Alltag – trägt oft zur Linderung der Beschwerden bei.

Operative Therapie:
Wenn die konservativen Massnahmen nicht ausreichen oder die Symptome stark ausgeprägt sind, kann eine Operation sinnvoll sein. Ziel ist es, den Druck auf das Rückenmark oder die Nerven zu verringern – meist durch eine chirurgische Erweiterung des Spinalkanals.

Die Behandlung traumatischer Wirbelbrüche erfordert besondere Expertise – denn es handelt sich oft um komplexe Verletzungen, die eine präzise Diagnostik und individuell abgestimmte Therapie benötigen. Unsere spezialisierten Ärzt:innen kümmern sich umfassend um unfallbedingte Verletzungen und Erkrankungen der Wirbelsäule.

Dabei setzen wir auf modernste Medizintechnik und eine leistungsfähige Infrastruktur: Hochauflösende Bildgebung, Operationsmikroskope und minimal-invasive Verfahren ermöglichen eine exakte Diagnose und schonende Behandlung. Bei Bedarf kommen computernavigierte Systeme zum Einsatz – etwa bei komplexen Revisionseingriffen oder der Implantation von Wirbelsäulenimplantaten. Unser Ziel: Eine sichere, wirksame und möglichst schonende Versorgung – individuell abgestimmt auf Ihre Situation.

Tumore und Metastasen an der Wirbelsäule stellen eine besonders herausfordernde und komplexe medizinische Situation dar. Diese Erkrankungen sind nicht nur mit starken Schmerzen verbunden, sondern können auch gravierende Folgeerscheinungen wie Instabilitäten der Wirbelsäule, Frakturen sowie tumorbedingte Lähmungen oder sogar Querschnittslähmungen zur Folge haben. All dies geschieht häufig in einer belastenden Phase, in der Patient:innen bereits mit den Auswirkungen einer Tumorerkrankung kämpfen, was sowohl die physische als auch die psychische Verfassung stark belastet.

Die Behandlung von Wirbelsäulentumoren und metastatischen Erkrankungen ist oft mit einem multidimensionalen Ansatz verbunden, der die Schmerzkontrolle, die Stabilisierung der Wirbelsäule und gegebenenfalls radikale chirurgische Eingriffe umfasst, um den Zustand der Patient:innen zu verbessern oder zu stabilisieren. Die präzise Planung und Durchführung dieser Eingriffe sind entscheidend, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Durch regelmässige Fallbesprechungen und eine kooperative Planung stellen wir sicher, dass die Patient:innen die bestmögliche Versorgung erhalten. Unsere Hauptpriorität ist es, die Patient:innen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen die bestmögliche medizinische Betreuung zukommen zu lassen. Komplexe Fälle werden mit Kolleg:innen im Rahmen eines «Spineboards» besprochen und das erfolgsversprechendste Vorgehen wird abgestimmt. In diesen «Spineboards» sind u.a. Kolleg:innen des Universitätsspitals Basel und des Kantonsspitals Aarau vertreten.

Infektionen und Entzündungen der Wirbelsäule sind ernstzunehmende Erkrankungen, welche die Gesundheit und Lebensqualität der Patient:innen erheblich beeinträchtigen können. Zu den häufigsten entzündlichen Erkrankungen zählen die Spondylitis und die Spondylodiszitis.

Spondylitis
Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Wirbelkörper, verursacht durch Bakterien, Pilze oder Parasiten. Auch im Rahmen von Autoimmunerkrankungen – wie der Spondylitis ankylosans – kann es zu entzündlichen Prozessen kommen. Die Folge sind oft anhaltende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Spondylodiszitis
Diese Erkrankung betrifft die Bandscheiben und angrenzenden Wirbelkörper. Sie entsteht meist durch bakterielle Infektionen und verursacht ähnliche Beschwerden wie die Spondylitis – jedoch mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen.

Besondere Aufmerksamkeit gilt Infektionen, die nach operativen Eingriffen an der Wirbelsäule auftreten. Diese sogenannten postoperativen Infektionen stellen eine medizinische Herausforderung dar und erfordern eine intensive Betreuung. Die Behandlung erfolgt durch ein spezialisiertes Team aus Infektiolog:innen und Wirbelsäulenchirurg:innen, das gemeinsam eine präzise Diagnostik und ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept entwickelt.

Die Deformitätenchirurgie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von erworbenen Fehlstellungen der Wirbelsäule. Solche Deformitäten können durch degenerative Veränderungen, Entzündungen, Frakturen oder Tumorerkrankungen entstehen und erfordern einen spezialisierten, individuell abgestimmten Behandlungsansatz.

Ursachen für erworbene Deformitäten:

  • Degenerative Veränderungen: Altersbedingte Abnutzungen der Wirbelsäule können zu Fehlhaltungen und schmerzhaften Bewegungseinschränkungen führen.
  • Entzündliche Erkrankungen: Chronische Entzündungen wie Spondylitis oder rheumatoide Arthritis können die Wirbelkörper und umliegenden Strukturen schädigen.
  • Frakturen und Tumoren: Verletzungen oder tumorbedingte Veränderungen können die Stabilität der Wirbelsäule beeinträchtigen und Fehlstellungen verursachen.

Die chirurgische Korrektur solcher Deformitäten ist oft komplex und erfordert ausgedehnte knöcherne Eingriffe. Ziel ist es, die Stabilität und Funktion der Wirbelsäule wiederherzustellen und die Lebensqualität der Patient:innen nachhaltig zu verbessern.

Unsere Behandlungen basieren auf:

  • einer sorgfältigen präoperativen Planung,
  • hochwertigen Implantaten,
  • präziser Operationstechnik
  • und einer gezielten Nachbehandlung.

Ein tiefes biomechanisches und orthopädisches Verständnis ist dabei essenziell, um auch anspruchsvolle Eingriffe sicher und erfolgreich durchzuführen.

Die Behandlung von Osteoporose umfasst sowohl vorbeugende als auch therapeutische Massnahmen. Ziel ist es, die Knochendichte zu verbessern, das Risiko für Frakturen zu senken und die Lebensqualität der Patient:innen nachhaltig zu erhöhen.

Therapiebausteine:

  • Medikamentöse Behandlung: Zum Einsatz kommen unter anderem Bisphosphonate, Hormonersatztherapien und selektive Estrogenrezeptormodulatoren (SERMs), die den Knochenstoffwechsel positiv beeinflussen.
  • Ernährung: Eine kalzium- und vitamin-D-reiche Ernährung unterstützt die Knochengesundheit und trägt zur Stabilisierung bei.
  • Bewegung: Regelmässige körperliche Aktivität – insbesondere Kraft- und Gleichgewichtstraining – stärkt die Muskulatur und reduziert das Sturzrisiko.
  • Sturzprävention: Anpassungen im Wohnumfeld sowie gezielte physiotherapeutische Massnahmen helfen, Unfälle zu vermeiden.

Osteoporotische Frakturen an der Wirbelsäule und dem Becken
Unser spezialisiertes Wirbelsäulenteam behandelt osteoporotische Frakturen sowohl konservativ als auch operativ – individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse der Patient:innen.

Konservative Therapie:
Diese umfasst Schmerzbehandlung, Physiotherapie und die Versorgung mit passgenauen Orthesen, um die Heilung zu fördern und die Mobilität zu erhalten.

Operative Therapie:
In schwerwiegenden Fällen, in denen konservative Massnahmen nicht ausreichen, kommen operative Verfahren zum Einsatz. Besonders bewährt haben sich minimal-invasive Techniken wie die Vertebroplastie oder Kyphoplastie. Bei Bedarf werden auch stabilisierende Wirbelversteifungen durchgeführt.

Unser Ziel: Die Knochengesundheit stärken, Frakturen wirksam behandeln und unseren Patient:innen eine Rückkehr zu einem aktiven und möglichst schmerzfreien Alltag ermöglichen.
 

Die interventionelle Schmerztherapie ist ein wirkungsvolles Verfahren zur gezielten Diagnose und Behandlung von Schmerzen – insbesondere bei Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule. Dabei kommen moderne Techniken zum Einsatz, mit denen Medikamente präzise in die betroffenen Schmerzregionen injiziert werden können.

Zu Beginn erfolgt eine ausführliche Anamnese sowie spezifische Untersuchungen, um die schmerzverursachenden Strukturen genau zu lokalisieren. Mithilfe bildgebender Verfahren wie Fluoroskopie oder CT können entzündungshemmende Medikamente oder Lokalanästhetika direkt an die betroffenen Stellen verabreicht werden – punktgenau und effektiv.

Vorteile der interventionellen Schmerztherapie:

  • Gezielte Diagnostik: Die präzise Injektion ermöglicht nicht nur eine wirksame Schmerzbehandlung, sondern liefert auch wertvolle Hinweise zur Ursache der Beschwerden.
  • Schmerzlinderung ohne Operation: In vielen Fällen kann durch diese Methode eine deutliche Besserung erzielt werden – ganz ohne chirurgischen Eingriff.
  • Behandlung aller Bereiche der Wirbelsäule: Unser Team bietet interventionelle Schmerztherapie für die Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule an. Dank moderner Bildgebung erfolgt die Behandlung sicher und exakt.

Unser Ziel ist es, Schmerzen gezielt zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Patient:innen eine möglichst schonende Therapieoption zu bieten.

In unserer Wirbelsäulenabteilung bieten wir spezialisierte Leistungen im Bereich der Revisionschirurgie an. Doch was bedeutet das genau? Die Revisionschirurgie kommt dann zum Einsatz, wenn sich der Gesundheitszustand nach einer früheren Operation nicht wie erhofft verbessert hat – etwa durch Komplikationen oder neu auftretende Beschwerden. Solche Eingriffe erfordern besondere Sorgfalt, da Patient:innen oft bereits mehrere Operationen hinter sich haben. Eine einfühlsame und fachkundige Betreuung ist hier besonders wichtig. Unser interdisziplinäres Team bringt vielfältige Expertise mit und berücksichtigt alle relevanten medizinischen, funktionellen und persönlichen Aspekte, um gemeinsam die bestmögliche Lösung zu finden. Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit einer fundierten Zweitmeinung an. Dies hilft Patient:innen, ihre Situation besser zu verstehen, verschiedene Therapieoptionen abzuwägen und Vertrauen in die bevorstehenden Behandlungsschritte zu gewinnen. 

Ihr Anliegen

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Wir melden uns anschliessend bei Ihnen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.